Verzeiht mir die Verzögerung dieses Eintrags, ich war einfach nicht motiviert genug, mich zum Schreiben zu bewegen, zudem bin ich gerade dabei, per Hand (!!!!!) einen mittelalterlichen Umhang zu nähen (eine sehr eintönige, langwierige Arbeit, dass sei gesagt!).
Wo sind wir stehen geblieben?..
..Ach genau, ich war auf dem Seafoodfestival, shoppen und faulenzen. Also lasst mich die Geschichte weiterspinnen.....
Dieser plötzliche Wetterumschwung ist mir noch immer nicht geheuer....
Montag und Dienstag waren sehr unspektakulär.
Ich habe euch in meinem letzten Eintrag davon berichtet, dass mein TOEFL-Kurs wegen Unterbelegung abgesagt wurde und ich letztendlich zu "American language and culture" wechseln musste.
Mittwoch begann also besagter Collegekurs und ich kann sagen, es war genial. Der Lehrer ist sehr amüsant, sarkastisch und sehr intelligent, ein wahrhaftiger Hr. Dr. Rumpf in jung (Insider).
Alle Schüler sind Austauschschüler, hauptsächlich aus den asiatischen Ländern und im Alter in den 20ern angesiedelt, also potentielle Freunde :D
Der Unterrichtsstoff ist auch sehr interessant, also alles in allem eine glückliche Fügung nach dem "Kuddelmuddel" der vorangegangenen Tage.
Samstag war Audrey´s großer Backtag, Sonntag bin ich spontan in einen Handarbeits- und Bastelladen gefahren um mir Wollstoff für einen mittelalterlichen Mantel zu kaufen. ich bin eigentlich ganz zufrieden mit dem bisherigen Resultat. Es ist nur eine Heidenarbeit jede einzelene Naht per Hand anzufertigen. Also ich habe bereits mindestens 10 Stunden, eher mehr an diesem Projekt zugebracht, dabei ist die Bodüre vorerst nur mit Abstecknadeln befestigt und es fehlt noch der Verschluss.
Was haltet ihr davon?
Kommen wir zu dem emotionalen Part der letzten 2 Wochen.
Das erste Heimweh hat begonnen. Unter anderem, weil die Kommunikation zwischen mir und den Hostparents nicht so läuft, wie ich es mir wünsche und auch das Gefühl, in die Familie integriert zu werden, sehr nachgelassen hat. Die Zweifel werden größer, ich geginne mich zu fragen, ob ich stark genug bin, zu akzeptieren, dass ich sehr wahrscheinlich ein ganzes Jahr auf liebvolle Unterhaltungen und familiäre Gefühle verzichten muss, ich vermisse meinen Freund und meine Freunde sehr, es ist schwierig, niemanden zum Reden zu haben. Zudem mache ich noch häufig Fehler und meine Schwäche, viele Dinge zu persönlich zu nehmen, macht es nicht viel leichter.
Ich denke oft darüber nach, das Ganze einfach abzubrechen und nach Hause zu gehen. Aber dann wird mir bewusst, dass darüber nachdenke, aufzugeben ohne es versucht zu haben. Ich möchte stark sein, für mich selbst und für mein Gewissen. Die Familie ist so, wie ich mir meine eigene Familie einmal wünsche. Nur ich muss eben noch viel lernen und über mich hinauswachsen.
Aber es ist nicht sehr einfach, nicht doch den kürzeren, einfacheren und angenehmeren Weg zu gehen.
Ich werde wahrscheinlich noch oft Zweifel haben, ich denke, dass ist normal. Ich werde die Tage auch das Gespräch mit Adriana suchen.
Ich melde mich bald wieder.
Ich vermisse euch daheim,
Ich hab euch lieb,
eure Eileen